Fuchsenessen

Wie jedes Semester wurden die neuen Füchse von unserem lieben Alten Herrn und seiner Frau zum traditionellen Fuchsenessen eingeladen. Pünktlich um 12 Uhr des 01. Aprils standen entsprechend vier Füchse inklusive des Fuchsmajors in schneidigen Anzügen vor dem Haus im Osten Münchens. Nach dem die förmliche Begrüßung abgeschlossen und das Gastgeschenk überreicht war, wurden wir mit einem Amuse-Gueule aus Datteln und Speck und einigen Gläsern Champagner verwöhnt. Die Stimmung lockerte sich sichtlich und spätestens nach Anblick des eindrucksvoll gedeckten Tisches konnten wir es kaum mehr abwarten.  

Natürlich hat auch diese freudige Veranstaltung einen klaren Bildungsanspruch. Die hypothetische Situation eines gehobenen Geschäftsessens bot vielerlei Möglichkeiten für Kritik, Fragen und Diskussionen zum akkuraten Verhalten nach modernen Knigge-Regeln. Man lernte viel dazu und konnte parallel insgesamt zehn Gänge mit herrlich angerichtetem Essen genießen. Vom Sushi über Jakobsmuscheln mit schwarzem Reis, Trüffelspaghetti mit Garnelen bis hin zum Lamm mit Kartoffeln und Speckbohnen ließ der Gaumenschmauß keine Wünsche offen und bot durch kleine Fallen immer wieder die Möglichkeit vom reichen Erfahrungsschatz des Alten Herrn zu profitieren. Dazu gehörte beispielsweise auch eine heiße Kürbiscremesuppe, die auf keinen Fall zum Abkühlen angepustet werden sollte. Aber auch der Umgang mit Stäbchen der asiatischen Küche oder das Schälen von Garnelen stellte sich für den ein oder anderen Bundesbruder als eine koordinative Herausforderung dar. Für all die Bundesbrüder, die es süß bevorzugen gab es unter anderem ein vorzügliches Zitronensorbet und als Dessert eine Schokotarte mit Amarena Kirschen, bevor das Festmahl durch einen Digestiv mit wahlweise einem Espresso oder einem Schnaps abgeschlossen wurde. 

Über eine trockene Kehle kann sich bei dieser Veranstaltung mit Sicherheit kein Bundesbruder beschweren. Jeder einzelne Gang wurde seitens des Altherrenehepaares durch einen passenden Wein begleitet. Auch hierbei konnten die Bundesbrüder von der Expertise der Gastgeber profitieren und beispielsweise viel über die Weinherstellung, -probe und -kategorisierung erfahren.  

Der offizielle Teil der Veranstaltungen endete um 20 Uhr nach etwa acht Stunden speisen und einleuchtenden Anekdoten am Tisch der Familie des Alten Herrn. Eine Erfolgskontrolle durfte natürlich nicht fehlen, weshalb die Füchse ihr Wissen im angeheiterten Zustand bei einem kurzen Multiple-Choice-Test unter Beweis stellen mussten. Im Anschluss wurde uns noch eine üppige Käseplatte angeboten, die wir den Rest des Abends zu den ein oder anderen Flaschen Wein verköstigten.  

Durch den gefüllten Magen und der feucht-fröhlichen Atmosphäre hätten wir fast die letzte Bahn nach München übersehen. Nach über zwölf Stunden überragendem Essen, Weinen und Aperitifs machten wir uns also auf den Weg zur S-Bahn. Die Beteiligten sind sich einig – Diese Veranstaltung, welche geprägt von der Gastfreundschaft unseres Alten Herrn, dem freudigem Charakter, dem hervorragenden Essen und der Getränke sowie der Möglichkeit zur Weiterbildung ist, muss uns erhalten bleiben! Es ist ein Erlebnis mit Erinnerungswert, dass durchaus ein Argument darstellt ein Stauffe zu werden.