Rückblick: Festkneipe zum 126. Stiftungsfest

Bei keiner anderen Veranstaltung lebt der alte burschenschaftliche und deutsche Geist in solchem Maße auf, wie an der Stiftungsfestkneipe. Und auch dieses Jahr sollten wir wieder gemeinsam mit einem guten Dutzend unterschiedlicher Stauffengenerationen und Gästen aus Karlsruhe und Jena eben jene traditionelle Veranstaltung begehen – und das ganz im Sinne unserer verstorbenen Bundesbrüder, die dies bereits vor 126 Jahren taten.

Sehr erfreut waren wir über unseren Festredner von der Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller Jena – eine der Urburschenschaften von 1815. Dieser beleuchtete in seiner Rede die burschenschaftlichen Werte, denen wir Burschenschafter uns seit nunmehr über 200 Jahren verschrieben haben: Ehre, Freiheit, Vaterland und überführte deren Bedeutung in die heutige Zeit. Begleitet wurde der Abend mit traditionellen, vaterländischen und studentischen Gesängen, die – dank fingerfertigen Klavierspiels und einem gut gefüllten Kneipsaal voller fideler Sänger – stimmgewaltig, feierlich und ehrfurchterregend erklangen.

Als der offizielle Teil nach gut zwei Stunden beendet war, wurde die Stimmung zunehmend losgelöster. Unter der Leitung mehrerer Alten Herren wurden weniger ernste aber nicht desto weniger schöne Studentenlieder gesungen. Auch unsere Jungmitglieder, die Füchse, trugen mit ihrer Fuchsenmimik zur allgemeinen Erheiterung bei. In ihrer Homage an die Odyssee bezwangen sie den trinkwütigen Heidelberger Zwerg Perkeo mit einer ausgeklügelten List im (trink-)sportlichen Zweikampf.

Als die Uhr Mitternacht schlug verabschiedeten wir den vergangenen Tag und die gelungene Kneipe gesanglich mit dem sogenannten „Mitternachtsschrei“, der auf die Weise des Steigerlieds erklingt und in dem jede anwesende Fakultät auf lustige Art und Weise die Eigenheiten ihres Studiengangs aufs Korn nimmt. Doch auch hiernach war für viele Freunde der späten Stunde noch nicht daran zu denken ins Bett zu gehen. Vielmehr wurde noch bis tief in die Nacht auf den 126. Stiftungstag der Stauffia und auf die gemeinsame Freundschaft angestoßen.