Rückblick: 3. Burschenschaftlicher Abend des Sommersemesters 2017

Am 14. Juni fand auf dem Stauffenhaus der 3. Burschenschaftliche Abend des Sommersemesters 2017 statt. Als Referenten hatten wir Prof. Dr. Michael Hochgeschwender, Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte an der LMU München, gewinnen können, der in seinem Vortrag den Wahlsieg Donald Trumps zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten analysierte.

Nachdem Hochgeschwender sich eingangs mit der empathischen Ablehnung sowie enormen Aufmerksamkeit befasst hatte, die Trump während seines Wahlkampfs von amerikanischen wie deutschen Journalisten entgegengebracht worden war, nahm er eine vergleichende Betrachtung der Kandidaten im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 vor. Daraufhin wurden die diversen Wählergruppen des amerikanischen Staatsvolks in Bezug auf ihre Unterstützung oder Ablehnung Trumps diskutiert, was durch einen Exkurs in die amerikanische Sozial- und Parteiengeschichte seit den 1960er Jahren zusätzliche analytische Tiefe erhielt.
Neben der wirtschaftlich-sozialen Komponente des Wahlsiegs Donald Trumps – der vom Enttäuschungspotenzial ehemaliger demokratischer Stammwähler hatte profitieren können – wandte sich Hochgeschwender auch den medial-kulturellen Entwicklungen in den USA zu. Hier ist insbesondere das Engagement der Eliten für identitätspolitische Anliegen wie „affirmative action“ sowie ein wachsendes Unbehagen einfacher Bürger an einer elitären „political correctness“ zu nennen, zu deren führendem Kritiker sich Trump erfolgreich hatte stilisieren können. Abschließend verwies Hochgeschwender auf gravierende Fehler des Wahlkampfteams Hillary Clintons als einen dritten Faktor des Sieges Trumps.
Im Anschluss an den Vortrag entfaltete sich eine lebhafte Diskussion, die das große Interesse der Zuhörerschaft an der vorgestellten Thematik sowie die Qualität des Vortrags bezeugte. Den Zuhörern waren viele wertvolle Informationen und Zusammenhänge durch einen ausgewiesenen Experten seines Fachs vermittelt worden, was sich fraglos positiv auf ihr Verständnis der amerikanischen Politik und Gesellschaft auswirken wird.